10 Jahre bei der lise GmbH: Daniel Meurer und Viktor Klassen plaudern aus dem Nähkästchen
lise ist dieses Jahr 20 Jahre geworden. Aber nicht nur die lise feiert Jubiläum, sondern auch zwei lise Mitarbeiter. Zehn Jahre sind Daniel Meurer und Viktor Klassen jetzt dabei. Jana Behr hat sie zur letzten Dekade interviewt und versucht, zu erfahren, was aus ihrer Sicht der ganz spezielle lise-Faktor ist.
J. B.: So, wir fangen mal an. Ihr seid ja mit die ersten Mitarbeiter bei lise?
V. K.: Ja, fast. Es waren noch ein zwei vor uns da, aber dann kamen schon wir.
J. B.: Wie war das denn mit lise vor zehn Jahren?
D. M.: Ich war schon im früheren Büro da, oder?
V. K.: Ja, ich war erst in der Köhlstraße dabei.
D. M.: Ja, stimmt. Also, ich weiß noch als ich angefangen habe, hatten wir ein Büro. Der Daniel Schwarz, glaube ich, saß hinten am Fenster. Vier Schreibtische. Eine Konfi-Ecke vor der Tür.
J. B.: Konnte man damals eigentlich schon von Unternehmenskultur sprechen?
D. M.: Ne, das hatte eher so Garagen-Flair. Ne, Kultur das kann man echt noch nicht sagen. Wenn der Chef noch selbst programmiert. Da gibt es keine Hierarchie. Da ist man sich noch sehr nah gewesen und hat alles mitbekommen.
J. B.: Wenn wir uns mal anschauen, wie das so für euch die ganzen Jahren war. Was sind die Gründe, dass ihr bei lise geblieben seid?
D. M.: Wir hatten einfach zu viel Arbeit. Da blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. (lacht) Ne, es ist für uns eigentlich eher immer weniger geworden. Durch mehr Mitarbeiter, bessere Prozesse und auch das dickere Fell, was man bekommen hat, wurde es eigentlich immer besser! Weil wir eben nicht mehr um 22 Uhr abends noch hier sitzen müssen, um etwas fertig zu machen. Das Späteste war damals mal halb zwei... Wir haben jetzt viel mehr die Möglichkeit, Arbeit auch im Team abzugeben. Das war früher einfach nicht möglich, weil ja keiner da war, der einem Arbeit abnehmen konnte... Aber wir haben auch gelernt, besser mit den Kunden zu kommunizieren und da kann nunmal nicht jede gewünschte Deadline ohne Rücksicht auf Verluste durchgeboxt werden.
J. B.: Wie seid ihr denn für euch weiter gewachsen?
D. M.: Ich war damals schon groß! (lacht)
J. B.: Ja, ich weiß... Ich meine jetzt in Bezug auf Weiterbildungen und Skills...
V. K.: Man hat natürlich viele Erfahrungen gesammelt. Gerade ganz zu Anfang wurde man oft ins kalte Wasser geschmissen. Aber daraus hat man dann für die Zukunft gelernt. Man wird einfach selbstbewusster und klarer in der Kommunikation gegenüber dem Kunden. Bei Engpässen können wir das zum einen heute besser skalieren. Diese Kalte-Wasser-Erfahrung hat einen schon ein bisschen geprägt.
D. M.: Dieser Fokus auf Mitarbeiterentwicklung, den gab es damals noch nicht. Früher war es oft auch einfach Learning by Doing.
V. K.: Wir selbst, also der Daniel und ich, entwickeln ja immer weniger, aber unsere Entwickler die erhalten regelmäßig Weiterbildungen. Und wir haben noch unsere Developer-Meetings mit internen Vorträgen.
D. M.: Aber im Vergleich bei uns damals, haben die Neuen heute die Möglichkeit, jederzeit von den Älteren zu lernen. Bei uns gab es ja niemanden, außer die GFs.
J. B.: Was macht für euch die lise aus?
V. K.: Anfangs war es so, dass man sich sozusagen mit seinen Freunden zum Programmieren getroffen hat. Wir waren ein eingeschworener Haufen, der die lise verbessern und nach vorne bringen wollte. Und das hat sich gar nicht so verändert. Die lise lebt nach wie vor von der guten Stimmung im Unternehmen. Es gibt kaum Streitereien oder Missgunst. Es ist sehr harmonisch, finde ich. Auch wenn es aufgrund der steigenden Mitarbeiterzahl nicht mehr so familiär ist, ist die Atmosphäre hier sehr angenehm.
D. M.: Das Kapital sind die Mitarbeiter. Das beschreibt die lise am besten. Software-Büros oder Entwickler-Firmen gibt es viele, aber wir unterstützen uns sehr viel gegenseitig. Die Geschäftsführung schaut schon, dass die Arbeit immer Spaß macht! Wenn jemand was braucht, dann wird geschaut, wie man das löst. Oder, wenn man als Papa mal bei den kranken Kindern bleiben muss, finden wir hier immer ein offenes Ohr. Es werden flexible Lösungen gesucht und sich nicht nur nach dem Vertrag gerichtet. Für uns ist es spannend, dass wir so viel Verantwortung tragen können, uns so gut weiterentwickeln können. Wir haben so vielfältige Projekte aus allen möglichen Branchen! Und mir ist es lieber, wenn man mal etwas Stress hat als das man sich langweilt! Aber auch so hat das Stresslevel im Vergleich zu früher deutlich abgenommen. Es gibt einfach keinen vernünftigen Grund für mich, woanders hinzugehen.
J. B.: Wohin geht es mit der lise eurer Meinung nach?
V. K.: Das ist eine gute Frage!
D. M.: Von der Man-Power weiß ich gar nicht, ob die lise jetzt so riesengroß werden muss. Ich kann mir vorstellen, dass es in die Richtung 100 geht, aber es wird eher ein langsames Wachstum sein. Es kommt immer auf die Projektlage an, aber die lise wächst ja seit jeher stetig und gesund. Spannend ist, dass wir derzeit ein bisschen mehr in die Richtung Produktentwicklung gehen. Solche Produkte erfolgreich zu verkaufen, ist auf jeden Fall eines meiner nächsten Ziele. Spannend ist hier, dass Produkte, im Gegensatz zum Projektgeschäft mit abrechenbaren Zeit, exponentiell wachsen können und in dem Sinne keine Limits nach oben haben. Es gibt einige Mitarbeiter, die da was in der Pipeline haben. Und unser Schulungsbereich wird ja auch gerade aufgebaut.
V. K.: In den nächsten zwei bis drei Jahren möchten wir im SharePoint-Bereich immer mehr standardisierte Prozesse schaffen, sodass wir bestimmte Elemente bei anderen Kunden wieder verwenden können.
J. B.: Was war euer Lieblings-Projekt?
D. M.: Am liebsten erzähle ich von der Rückverfolgbarkeits-Plattform eines deutschen Lebensmitteldiscounters, weil es eben für jeden greifbar ist, da man damit wirklich im Alltag in Berührung kommt. Mit der Anwendung kann der Endverbraucher genau sehen, wo die Kuh geweidet hat, deren Fleisch er gerade isst. Oder wo und mit welcher Methode der Fisch gefangen wurde, über welche Häfen er verschifft wurde usw. Das sieht auf den ersten Blick einfach aus, aber im Hintergrund gibt es natürlich ein sehr komplexes, generisches Backend, an dem die Mitarbeiter die unterschiedlichen Produktarten pflegen können und sich auch die Lieferanten anmelden und die einzelnen Angaben eingeben müssen. Ich würde auch gerne in Zukunft mal ein Projekt mit nachhaltigem Impact entwickeln. Etwas, was man der Nachwelt hinterlässt.
V. K.: So etwas ist auf jeden Fall interessant und macht Spaß! Ansonsten fand ich auch eine Plattform für B2B-Kunden zu einem Shop ganz gut, weil das Projekt sehr abwechslungsreich war. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Standards und Produkte, um noch mehr Qualität zu schaffen. Dazu möchten wir noch mehr Tools und innovative Konzepte ein- und umsetzen.
J. B.: Ihr beiden Jubilare... Ich danke euch für eure Zeit und wünsche euch weitere aufregende Jahre bei der lise.