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Die 6 wichtigsten Aufgaben für Product Owner

Immer mehr deutsche Unternehmen arbeiten agil (die Vorteile davon erklären wir hier). Daher steigt auch die Nachfrage nach guten Product Ownern. Aber was macht ein Product Owner eigentlich genau?

Der Product Owner gibt im agilen Projektmanagement die Richtung vor. Dabei immer das Ziel vor Augen, ein Produkt mit größtmöglichem Nutzen zu entwickeln. Die Rolle des Product Owners ist so verantwortungsvoll wie vielseitig.

Warum der Beruf für viele so attraktiv ist und welche spannenden Aufgaben als Product Owner auf dich warten, erfährst du hier. Unsere Expert:innen berichten aus der Praxis und geben hilfreiche Tipps.

 

Die Definition und Rolle im Scrum Team

Der Product Owner ist neben dem Scrum Master und den Developern ein Teil des Scrum Teams. Er oder sie unterstützt das Entwicklerteam dabei, das Produkt so auszugestalten, dass es für die An­­wender:innen den höchsten Wert bietet.

Der Wert einer Software wird davon bestimmt, welchen Nutzen es für die Anwender:innen hat, also z.B. wie intuitiv sich eine Software bedienen lässt oder wie viel Zeit eingespart werden kann.

Dabei ist der Product Owner die Schnittstelle zwischen dem Entwicklerteam und den Stakeholdern, vertritt die Bedürfnisse der Anwendergruppe und hat stets die Wirtschaftlichkeit im Auge.

Die Rollendefinition stammt ursprünglich aus dem Scrum-Framework. Mittlerweile wird der Product Owner darüber hinaus auch in anderen Kontexten der Produktentwicklung eingesetzt. 

 

 

Die 6 zentralen Aufgaben des Product Owners

Da der Product Owner für die Wertsteigerung des Produktes verantwortlich ist, entscheidet er oder sie auch maßgeblich über dessen Erfolg. Eine verantwortungsvolle Position, die dir ein spannendes Aufgabenfeld bietet.  

 

1. Nutzer im Fokus

Als Product Owner bist du dafür verantwortlich, dass die Nutzer:innen stets im Fokus stehen und deren Bedürfnisse in jeder Phase Berücksichtigung finden. Du nimmst die Sichtweise der Anwendenden ein und übersetzt die Anforderungen in Funktionen.

Auch wirtschaftliche Aspekte wie das Kosten-Nutzen-Verhältnis behältst du stets im Blick. Bei der Priorisierung von Aufgaben hast du den Mehrwert immer im Hinterkopf.

Ist zum Beispiel eine weitere Anbindung an eine App oder doch eher die Optimierung bestehender Funktionen für die Nutzer:innen hilfreicher?

 

2. Kommunikation mit Stakeholdern

Da der Product Owner die Schnittstelle zwischen Anwender:innen und Entwicklung darstellt, bist du die erste Anlaufstelle auf Kundenseite.

Das heißt, du stehst im regelmäßigen Austausch mit den Stakeholdern und versorgst diese mit allen relevanten Informationen.

Bei Projekten mit Entwicklungs-Dienstleister kann auch der Kunde selbst die Rolle des Product Owners übernehmen.

Schließlich kennt dieser die Bedürfnisse und Stakeholder am besten. Hat der Kunde nicht genügend Zeit oder Wissen, stellen wir bei der lise zum Beispiel einen unserer eigenen Product Owner, der dann eng mit dem Kunden zusammenarbeitet.  

 

3. Organisation des Product Backlogs

Als Hüter des Product-Backlogs übersetzt du die Anforderungen an das Produkt in kleine Aufgabenpakete (Tickets) für das Entwicklungsteam. Diese pflegst du in das Product-Backlog ein und ergänzt wichtige Informationen.

Du übernimmst die Priorisierung sowie Erstellung der Roadmap. Alles natürlich in Absprache mit dem Entwicklungsteam. Du gibst die Richtung vor, die Umsetzung bestimmen die Entwickler:innen mithilfe des Scrum Masters.

 

4. Feedback geben und aufnehmen

Als Product Owner hast du die Brille der Anwender:innen auf, daher ist das Entwicklungsteam auf dein Feedback angewiesen.

Du testest die Versionen und meldest zurück, wenn etwas nicht stimmig ist oder fehlt. Zusammen mit dem Dev-Team stellst du den Stakeholdern die Inkremente im Review vor. Deren Änderungswünsche besprecht ihr gemeinsam und du nimmst diese fürs Backlog mit.

 

5. Überblick behalten

Du nimmst die Helikoptersicht ein und hast den Projektfortschritt - zum Beispiel anhand von Burn-Down-Charts - und die Produktvision stets im Blick. Du prüfst, ob die Arbeit des Scrum-Teams auf das gemeinsam definierte Ziel einzahlt. Auch das Budget sowie der ROI sind für dich wichtige Kennzahlen.

Du sorgst dafür, dass der Aufwand angemessen zum Budget und dem resultierenden Nutzen für das Unternehmen ist.

Du darfst über Releases entscheiden (also wann eine Version dem Kunden zur Verfügung gestellt wird) und besitzt die Autorität, einen Sprint abzubrechen. 

 

6. Teilnahme an Scrum Meetings

Als Teil des Scrum-Teams bist du auch bei den Scrum-Meetings dabei. Im Daily-Meeting fungierst du als fachliche:r Ansprechpartner:in. 

Im Review stellst du dem Kunden die Produktversion vor. Auch in der Retro, in dem ihr gemeinsam den letzten Entwicklungszyklus reflektiert, hast du einen aktiven Part.

Vor dem Sprint-Planing stellst du sicher, dass alle Teilnehmenden über die Product-Backlog-Items diskutieren können und ein allgemeines Verständnis über die Anforderungen im nächsten Sprint herrscht. Gemeinsam im Team plant ihr den nächsten Sprint und definiert das Sprintziel.  

Was macht den Beruf so beliebt? 

Die Product Owner bei der lise schätzen besonders, dass sie sehr nah am Produkt und den Kunden arbeiten. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich.

Denn auch, wenn die Rolle klar definiert ist, ist jedes Projekt anders. Als Product Owner kann man in die Welt verschiedener Kunden und Unternehmen eintauchen und es kommen immer wieder neue Herausforderungen auf einen zu, an denen man wachsen kann.

Die Mischung aus technikgetrieben Inhalten und zwischenmenschlicher Kommunikation macht das Berufsbild so einzigartig wie vielfältig.

 

 

3 hilfreiche Tipps - Aus der Praxis für die Praxis

Wir haben unsere Product Owner befragt, die dir drei Tipps auf den Weg mitgeben möchten.
 

1. Kontext ist King

Für die Tätigkeit als Product Owner ist es elementar, die Kundenbedürfnisse genauestens zu verstehen. Sei neugierig und nehme das Umfeld sowie das Geschäftsfeld des Kunden unter die Lupe.

Wenn du die Herausforderungen, Wünsche und Ziele verstehst, wirst du genau wissen, wie das Produkt den größten Nutzen stiften kann.

 

2. Kommunikation ist das A und O

Offene Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil des agilen Arbeitens. Frage lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Sprich Probleme frühestmöglich an.

Wenn du mit deinem Team und Kunden stets in Kontakt bleibst, stellst du die Weichen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

 

3. Trau dich, anderer Meinung zu sein

Sei mutig, auch kritische Fragen zu stellen und das Team zu challengen - auch wenn sich die Entwickler:innen einig sind. Du bist für Kundennutzen sowie Budget verantwortlich und bringst damit eine andere Perspektive ein.

Das Gleiche gilt auch für Kunden mit der Vorstellung einer vermeintlich bereits perfekten Lösung. Beim genaueren Hinsehen spricht diese vielleicht gar nicht die richtigen Nutzerbedürfnisse an.

 


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Fazit: Nah am Kunden, abwechslungsreich, verantwortungsvoll

Als Product Owner übernimmst du die Sichtweise der Anwender:innen und damit auch einen großen Teil der Verantwortung für den Erfolg des Produkts.

Deine Aufgaben erstrecken sich vom Stakeholdermanagement bis zur Organisation des Product-Backlogs. Die Tätigkeit bietet viel Abwechslung und eine große Chance, sich weiterzuentwickeln.

Wenn du den Kontext des Produktes verstehen lernst, offen kommunizierst und auch mal kritische Fragen stellst, wirst du die Aufgaben des Product Owners erfolgreich meistern.

 

Du möchtest als Product Owner durchstarten? Dann schaue doch gerne mal bei unseren offenen Stellen vorbei. Wir bei der lise suchen immer nach neuen Talenten wie dir und freuen uns auf deine Bewerbung! 

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